Stellen – Daniel Weissbach
Daniel Weissbach (geb. 1976, Berlin, DE – gest. 2020, DE) erhält seine vierte – und erste posthume – Einzelausstellung „Stellen“ bei Ruttkowski;68 in Düsseldorf.
Ausschnitte und Details realer Orte bilden einen zentralen Bezugspunkt in Weissbachs Werk. In der Herauslösung dieser Orte aus ihrem ursprünglichen Kontext, in ihrer Aneignung und Transformation in neue Bedeutungszusammenhänge verschieben sich weltliche Verhältnisse und Grenzen, entstehen Zeitschichten zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Die Beständigkeit des Wandels und die Kontinuität der Geschichte finden sich in den eingefrorenen Momenten, in den Orten, die sich der Auflösung gesammelter Spuren entziehen.
Das geometrische Raster der gekachelten Wände an den Transitpunkten unserer Gegenwart, den Zonen des Übergangs und der alltäglichen Begegnungen, wird durch die Werkserie verzerrt, entfremdet und der Ambivalenz des Unbestimmten zugänglich gemacht. Ihre sukzessive Abstraktion verwandelt die Fugen in Linien, die Linien in Weissbachs unverwechselbare Bildsprache. Sie funktionieren wie ein Körper, der die Vergangenheit bewahrt, die sichtbar und unsichtbar eingeschrieben ist.
Für ihre Spuren in der Gegenwart hat Weissbach multimediale Sprachen, Ausdrucksformen und Identitäten entwickelt, die sich durch sein gesamtes Werk ziehen. Begleitend zur Ausstellung, die in Düsseldorf, Paris und New York gezeigt wird, erscheint ein Buch mit bisher unveröffentlichten Einblicken in seine Gedankenwelt, das die Wirkung und den Wert seines künstlerischen Erbes weiterleben lässt.
Empfang zur Eröffnung,
19.01.2024
18:00 – 20:00 Uhr