#actsofpostvandalism2023, Düsseldorf
Die Ausstellung „actsofpostvandalism2023“ in Düsseldorf präsentiert neun Künstler, die aus verschiedenen Perspektiven das Genre des Postvandalismus erkunden. Kuratiert wird die Ausstellung von Peter Michalski, der sich als Kunsthistoriker und freier Autor seit langem mit dem Thema Postvandalismus intensiv auseinandersetzt. Im Rahmen eigener Ausstellungen und der Kuration für den Projektraum hood-projects, hat er diesbezüglich reichhaltige Erfahrung gesammelt.
Der Begriff Postvandalismus beschreibt den non-figurativen Zweig der Street Art. Die Teilnehmer:innen dieser Richtung gestalten zumeist Untergründe im halböffentlichen Raum wie Abwasserschächte, Abrissgelände oder auch U-Bahntunnel. Den Künstler:innen ist gemein, dass sie die nachahmende Gestaltung, so wie sie in der übrigen Street Art zu finden ist, rigoros ablehnen.
Seit einigen Jahren beschreiten einige Postvandalisten den Weg in die Öffentlichkeit, insbesondere in Richtung Galerien. Sie haben die Herausforderungen des „white cube“ angenommen und fordern ihn mit ihrer Formensprache heraus.
Düsseldorf 2 – 18 June 2023
Reisholzer Werftstr. 77
40589 Düsseldorfer
Eröffnung mit Programm Freitag
02.06.2023 20-00 Uhr
Öffnungszeiten
Samstag / Sonntag 13-18 Uhr
Vorstellung der beteiligten Künstler
Jakob Traxlmayr (Österreich / Griechenland)
Mit seiner Frottagetechnik ist Jakob Traxlmayr der einzige Künstler, der physische Werke in der Umwelt schafft und sie in einen Ausstellungskontext setzt, ohne die originalen Bilder dem öffentlichen Raum zu entziehen. Die in einigen Fällen von ihm vor-gestalteten Leinwände verbinden sich mit dem bereits vorhandenen Motiv zu Bildwerken, die durch vielschichtige Strukturen geprägt sind, in denen sich der Zufall mit der Planung und der begrenzten Kontrolle zusammenfügen.
abcdef (Deutschland)
abcdef betrachtet sich nicht als Maler, denn „gezeichnet wird mit Sprühdose auf Wand und Boden“. Zumeist begrenzt er sich auf Schwarz und Weiß in seinen Werken und setzt nur wenige Malakzente. Tendenziell ist er Minimalist. Seine andere künstlerische Seite kommt seltener zum Ausdruck und führt dann aber alles bereits gesagte ad absurdum, denn dann schafft er gewaltige Bildwelten, die vor Dynamik und Farbgewalt nur so strotzen.
Blazej Rusin (Polen)
In seinen zumeist großformatigen und häufig überbunten Werken spielt der polnische Künstler Blazej Rusin mit der Darstellung in der non-figurativen Malerei. So sehr es auch den Anschein hat, dass seine Bilder ein Konstrukt aufweisen, die Kontur eines Gegenstandes zeigen, so bleiben sie doch gegenstandslos.
keinfriede (Deutschland)
Der süddeutsche Künstler keinfriede hat sich der geometrischen Richtung des Postvandalismus verschrieben. Die Formenfrage hat er für sich geklärt, seine Farbwahl hat er bewusst begrenzt und in diesem engen Spielfeld und mit diesen wenigen Mitteln experimentiert er mit seiner Malerei.
Dima Mykytenko (Ukraine)
Dima Mykytenko ist ein junger, doch erfahrener ukrainischer Künstler, der seit 2022 in Düsseldorf im Exil lebt. Seine Bilder kommen in unterschiedlichster Gestalt daher, doch eint sie das Verhältnis zu ihrer Umgebung. Erst nach diesem Werk/Umwelt Dialog kommt die Kommunikation mit dem Betrachter ins Spiel.
Hams Klemens (Frankreich)
Das Markenzeichen des Franzosen Hams Klemens sind großformatige Bilder. Es sind Farbspektakel, geprägt durch grobe Striche. Sie zeugen von der Kraft und dem Ausdruckswillen des Künstlers.
NUG (Schweden)
NUG ist ein aus Schweden kommender Maler und Videokünstler. In seinen Videos zelebriert er seine begrenzt berechenbare künstlerische Einstellung und die sich daraus ergebende Malerei, die chaotisch und häufig sogar humorvoll anmuten mag, aber sich durch ernsthaften Hintergrund auszeichnet. Durch seinen biografischen Hintergrund des ehemaligen Stylewriters ergibt sich ein Kunstfreiheitskampf, der sich in seinen Werken manifestiert.
Henny Overbeek (Niederlande)
In seinen neuesten Werken setzt der niederländische Künstler Henny Overbeek kleine Striche in einer nicht hierarchischen Malweise neben- und übereinander und schafft so dunkle, beinahe unbunte, aber dadurch mysteriös anmutende Farbtafeln. Im Detail sind diese statisch, im Gesamteindruck wirken sie bewegend. Dieses visuelle Spiel zieht den Betrachter geradezu in das Bild hinein und lässt ihn auf diesem Wege daran teilhaben.
UNDOG (Niederlande)
Das aktuelle Projekt des niederländischen Künstlers und Designers UNDOG zeigt die Reduzierung der Malerei auf zwei schwarze Striche, die sich in der Mitte auf einem Blatt Papier überkreuzen. Dies hat er 1000 x wiederholt und dokumentiert n einem Buch zusammengefasst, welches hier u.a. als Skulptur präsentiert wird.
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