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Anders Reventlov in Dänemark: Automatische Schrift auf Papier und Wänden

, by Katia Hermann

Der dänische Künstler Anders Reventlov entwickelt seinen abstrakten Stil auf Wänden und Papier seit 1996, als er mit Graffiti writing begann, und nach seinem Kunststudium verschiedene künstlerische Phasen durchlief, die figurativ oder konzeptionell waren. Im Laufe der Jahre konzentrierte sich Reventlov auf schwarz-weiße Arbeiten. Das Zeichnen seit seiner Kindheit fließt als Praxis des täglichen „doodle/Kritzeln“ in seine Wandarbeiten ein. Um diese besondere Energie und den Fluss der rauhen, unbewussten Zeichnungen sowie der schnell ausgeführten Tags und Throw ups an Wänden beizubehalten, verwendet er verschiedene Werkzeuge wie Kalligraphie-Tusche, Marker und Sprühfarbe. Indem er seine Zeichnungen auf Papier als Fragmente an der Wand für den Beginn von Wandmalereikompositionen verwendet, die anschließend wieder entfernt werden, kombiniert seine Methode „Traces of action“ diese beiden Praktiken auf originelle Weise. Somit schafft er dynamische geschriebene/gezeichnete Wandmalereien, die die Energie und Kraft der Handschrift und der automatischen Schrift zum Ausdruck bringen. Reventlov ist zudem Lehrer und Kurator, der sich intensiv mit der Graffiti-Kultur befasst und ein wichtiger Akteur in diesem Bereich in Dänemark darstellt. Lebt und arbeitet seit 12 Jahren in Malmø, Schweden.


Background

Reventlov wurde 1984 in der dänischen Stadt Vejle geboren und wuchs mit vier Schwestern in einer sicheren Umgebung in einem Vorort auf, in einer Stadt namens Bredballe mit nur 10000 Einwohnern. Er hatte nie Langweile, weil er mit Kindern auf den Straßen der verschlafenen Stadt in der zweitreichsten Gegend Dänemarks herumhängen konnte. Einige seiner Onkel waren Maler, seine Mutter war schon immer sehr kreativ. Schon als Kind zeichnete Reventlov ständig, zuerst Figuren, Geschichten, Bilder aus Filmen. Er war sehr inspiriert von Büchern, Filmen, Spielen und Comics mit vielen Details und zeichnete humoristische Comics, Landschaften, Megastädte und gewalttätige Dystopien. Als er 12 Jahre alt war, entdeckte er Graffiti-Writing durch ein Buch mit dem Titel „Graffiti in Denmark“, das 1996 veröffentlicht wurde und Arbeiten von Dåser, CMPSPIN, DATO, ISOE, SWET, RENS, MOACrew, Bates AIO, Dae Toys, Cruel, Cres The Whap gang, Feys Bea, Vaugh Bode, Sabe Fys, MORE und TELE abbildete. Während dieser Zeit wurde Reventlov von seinem Cousin Boris in das Konzept des Taggens eingeführt. Er begann, über einen Namen nachzudenken und malte A.R.L., die Initialen seines vollen Namens, da er zu diesem Zeitpunkt noch nichts über Style Writing wusste. Er begann zu taggen und änderte seinen Namen in ein Logo, das wie ein seltsamer Pfeil aussah, ein AS mit einem Pfeil hindurch. Irgendwie dachte er, es enthalte alle Buchstaben seines Namens, ANDERS. Etwas später, im Jahr 1997, begann er Skizzen auf Papier zu zeichnen. Dann, 1999, malte er sein erstes Piece mit einer Sprühdose auf der Straße und behielt diese erste Dose bis heute. Von da an malte er zusammen mit anderen Writern verschiedene Namen, wie ARL, AS, ZAB, (Verbrechername), NAB (New Art Boy, legaler Name), DSG (Danish scream graffiti), BesaOne, GEKS, GK crew GEISTOne (benannt nach ihrem Lieblingsspielzeugladen in der Stadt, aus der sie kamen). Sie skateten und zogen mit Freunden umher und malten in den Städten Vejle, Bredballe, Horsens, Kolding, Middelfart und Fredericia, dem so genannten Dreiecksgebiet von Dänemark.



Inspiration von Graffiti-Writern, Illustratoren und bildenden Künstlern

In den ersten Jahren waren die Graffiti-Writer, die ihn beeinflusst haben, Oma, BASi, Ånos, Toså, SEGA/Time, Segt und Kers von der KR-Crew. Sie waren Kings für ihn, und damals, um das Jahr 2000, war es eine kleine Szene in dieser Gegend, bestehend aus etwa 15 Kids im Alter von 12 bis 17 Jahren. Weitere bewunderte Writer waren 88Ball, DAIM, ROXY, Dåser RESK VTO, ENOGS, EGÅS, DREK von Sow Crew, Isoe, Dato, Swet und ETCH. Er sah ihre Pieces in der Stadt Klding, Dänemark, aber auch in dem Buch „Graffiti in Dänemark“. Die Arbeiten von Resk und Enogs fielen laut ihm völlig aus dem Rahmen. Doch anfangs war er besonders von Egås beeinflusst, da er dessen Stil für einzigartig hielt, sagt er heute. Später war es für Reventlov auch ein Wendepunkt, als er HowNosms Arbeiten in Rio de Janeiro in natura zu sehen bekam. Er reiste zudem oft nach Basel, um die Pieces von Dare, Swet, Dream und Smash zu sehen. Die Basler Line und die Schweiz waren für ihn immer interessant, vor allem wegen der Verbindung mit der dänischen Graffiti-Szene.

Andere Künstler, wie die Illustratoren und Comiczeichner Asbjørn Skou, Will Eisnar, Moebius, Don Rosa und Vaughn Bode beeindruckten ihn schon zu seiner Kindheit. Später dann auch die Arbeiten von CMP One und spin05. Ein großer Augenöffner für Reventlov und seinen Freund und Writer Graat1999, mit dem er seit 20 Jahren regelmäßig zusammenarbeitet, war der Katalog zu den „Urban Discipline“-Ausstellungen in Hamburg. Ihm zufolge hat er ihre Sichtweisen und Denkweisen völlig verändert, ebenso wie die Arbeiten von ZAST/ZASD/Thomas Bratzke, The Jazz style corner aus Berlin und von Christian Dinesen und EGS.

Abstrakte Pieces haben Reventlov schon immer beeindruckt, so auch die frühe Arbeiten von Futura2000. Doch das erste Mal, als er wirklich von abstrakten Graffiti-Arbeiten – nicht von konventionellen Graffiti – beeinflusst wurde, war durch das Entdecken einer Wand, gemalt von PHEO BEA und TELE BEA, abgebildet in der Zeitschrift „UD og Skriv,“ (out to write). TELE beeinflusste stark seine gesamte Arbeit. Sie besuchten einige Jahre lang dieselbe Schule und malten auch manchmal gemeinsam.

Später, entdeckte Reventlov durch seine Neugier auf bildende Kunst, moderne und zeitgenössische Kunstströmungen und Künstler, wie DALI, Cy Twombly, Asger Jorn und viele mehr. Als seinen Lieblingskünstler der Gegenwart nennt er den modernen dänischen Illustrator und Grafiker Palle Nielse.



Kunststudium versus Graffiti-Writing

Nach dem Abitur im Jahr 2000 besuchte Reventlov eine Produktionsschule, die Produktionsskolen Datariet in Vejle, und studierte im Alter von 17 Jahren ein Jahr lang Grafikdesign. Anschließend besuchte er von 2002 bis 2003 die Vejle forskole for kunst og design. Danach besuchte er die Byhøjskolen Aarhus- Schule mit Kursen in zeitgenössischer bildender Kunst mit dem Schwerpunkt Vorbereitung und Bewerbung für Kunstakademien. Er besuchte diese Schule sechs Monate lang und wurde schließlich nach zwei Versuchen an der Funen Academy of fine arts und der Jutland academy of fine arts angenommen. Er entschied sich 2004 für die Jutland academy of fine arts und studierte dort fünf Jahre lang, um einen Bachelor- und einen Master-Abschluss 2009 in Bildender Kunst zu erwerben.

Vor allem das Studium an der Byhøjskolen habe ihn als Mensch weiterentwickelt, sagt er heute. Dort hat er gelernt, sich auszudrücken. Aber dort wurde ihm auch gesagt, er solle mit dem Graffiti aufhören und erwachsen werden, wenn er im Establishment der zeitgenössischen Kunst ernst genommen werden wolle. Er wurde in Kunstgeschichte und Kunstpraxis unterrichtet und erwarb Kontext und Wissen. Er war 20 Jahre alt und wollte einfach dazugehören, hatte aber nie das Gefühl, irgendwo in der Kunstwelt angekommen zu sein. An der Akademie lernte er kritisches Denken, wie man Kunst analysiert, entwickelte Arbeiten in seinem Atelier und an Wänden. Er versuchte, das Graffiti-Writing aufzugeben und sich nur noch auf die Arbeit im Atelier zu konzentrieren, doch das schaffte er nur sechs Monate lang. Viele Jahre lang beschloss er, seine Arbeit im Freien an Wänden und die Arbeiten in Innenraum strikt zu trennen.



Die Entwicklung verschiedener Kunstpraktiken

Es war um die Jahrtausendwende, als Reventlov, begann im Freien abstrakte Graffiti auf Mauern und Güterzüge zu malen. Er war sehr paranoid damals, er hatte Angst, verhaftet zu werden, und suchte nach einer Möglichkeit, seine Graffiti Pieces zu tarnen. So kam er auf die Idee, einfach nur abstrahierte Formen zu malen, unlesbare, unerkennbare Buchstaben. Er schuf verschiedene Arbeiten im Atelier und begann 2004, Anders Reventlov zu signieren (auf der Rückseite von Leinwänden und Zeichnungen), als er Atelierarbeiten in Galerien ausstellte. Neben der Entwicklung seiner eigenen Techniken und Kunstwerke im Innen- und Außenbereich, arbeitete Reventlov in diesen Jahren auch in einem Duo mit dem dänischen Künstler Lars Hempler unter dem Namen FLUXCAPACITOR SYDROME PROJECT. 12 Jahre lang, von 2007 bis 2018, schufen sie multimediale Werke zu den Themen urbane Dystopie, menschlicher Verfall und die selbstzerstörerische Natur des Menschen in Form von ortsspezifischen Installationen mit fluoreszierendem Licht und Sound.

Nachdem er viele Jahre lang mit verschiedenen Formen und Methoden experimentiert hatte, wurde er 2008 durch CMP One in die Verwendung von Tusche auf großen Papierformaten eingeführt, eine Technik, die er noch heute anwendet. Nach vielen Experimenten und Überlegungen zu seiner Zeichnen- und Writing-Praxis begann er, konsequent nur noch Schwarz auf Weiß/Weiß auf Schwarz zu verwenden, da dies einen direkten Bezug zum Schreiben hatte. Zu Beginn verwendete er auch manchmal Gelb oder eine andere Farbe. Der Hauptgrund für diese Farbbeschränkung war, dass sie ihn zum Komponieren befreite. Auf diese Weise gibt es keine Möglichkeit, sich zu verstecken, denn es geht um die Linien, das Motiv, und es muss perfekt ausbalanciert sein, erklärt der Künstler heute. Darin steckt eine besondere Energie, die spontane Lebendigkeit und der Geist der Zeichnung. Der Grundgedanke dahinter ist, dass Zeichnen Schreiben ist und Schreiben Zeichnen. Für den Künstler ist der Akt des Schreibens eine einzigartige Kreation für jeden einzelnen Buchstaben, der geschrieben wird, und eine besondere Geste, ein kalligrafischer Ausdruck, der viel Übung erfordert. Was das Graffiti-Writing angeht, so hält er alle Disziplinen für Werkzeuge, die zu verschiedenen Anlässen passen. Manchmal scheint es das Richtige zu sein, ein Tag zu machen, und manchmal ist der Ort perfekt für ein Throw-up oder ein Piece, was auch immer zum Anlass passt, sagt Reventlov. Und es ist sehr wichtig, einen eigenen, einzigartigen Tag- und Hand-Stil zu haben, denn das Taggen ist der interessanteste und wichtigste Aspekt des Writings. Er feiert ebenfalls Throw-Ups und glaubt, dass ein gutes Throw-Up mehr „burnen“ kann als ein 100-farbiges Piece auf einem Zug oder einer Wand.

Heute malt Reventlov immer noch gerne im Freien, vor allem in verlassenen Gebäuden, und auch im Winter, weil er dann noch schneller malen muss. Früher hat er mit Farben gearbeitet und mit Farbrollern Schichten aufgetragen und aufgebaut. Heute benutzt er hauptsächlich Sprühlack mit nur einer Farbe. Er skizziert vorher nicht dafür, und die erste Linie ist die Linie. Es ist der erste und einzige Versuch, der auf der Wand bleibt, wie ein Tag, beschreibt er. Freestyle ist ihm sehr wichtig, und in der Tat definiert es seine Arbeit, wie sie jetzt ist, und das schon seit sehr langer Zeit. Heute basieren viele der Bewegungen seiner Linien auf den Formen und Buchstaben des Wortes Agora, wobei er nach einem Gleichgewicht zwischen runden und eckigen Formen sucht. Um neue Formen zu finden, zoomt er in seine eigenen Zeichnungen oder in andere Bilder, manchmal um eine schöne Geste, einen guten Strich, eine Textur oder etwas zu finden, das er verwenden könnte.



Serie „Traces of action“ und neue Arbeiten

Von halbfigurativen Zeichnungen hin zu einer Fragmentierung figurativer Motive zu einem abstrakten Ausdruck entwickelte Anders Reventlov seine Bildsprache weiter fort. Er kam zu dem Schluss, dass für ihn Schreiben Zeichnen und Zeichnen Schreiben ist. Seit 2014 arbeitet er in seinen Arbeiten für den Außenbereich mit der Gegenüberstellung von Writing und Zeichnung, wobei er die Schriftzeichen beiseite lässt und die Malerei zur Aktion wird. Indem er seine Schwarz-Weiß-Zeichnungen auf Papier aus dem Atelier als Fragmente auf die Wand setzt, um eine Wandmalerei-Komposition aus den Linien dieser Zeichnungen zu beginnen, entwickelte er diese originelle Methode an Wänden mit dem Namen „Traces of action“. Hier kombiniert er auf originelle Weise zwei Praktiken, indem er dynamische Wandmalereien aus dem Writing und aus Zeichnung schafft, die die Kraft der Handschrift und der automatischen Schrift zu einem besonderen Ausdruck bringen. Die Zeichnungen werden am Ende entfernt und es verbleiben kleine leere rechteckige Flächen der Papierformate, die Teil der endgültigen Komposition werden. Diese Zeichnungen, heute über 1000, die mit neuen Farbspuren der Wandmalereeni versehen sind, werden später für neue Kompositionen an Wänden wiederverwendet oder als Einzelzeichnungen für Innenrauminstallationen aufbewahrt.

Für den dänischen Künstler sind Zeichnen und Schreiben in unserer Entwicklung als Menschen gleichbedeutend mit Individualität. Durch diese Praxis kann man spüren, dass man etwas ausdrücken, handeln und kommunizieren kann. Mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft ist seiner Meinung nach die Handschrift und das Schreiben und das Erleben der eigenen, einzigartigen Handschrift als Ausdruck eine bedrohte Praxis. Das Problem wird das folgende sein: Wenn die Schrift verschwindet, sei es die automatische Schrift, die Belletristik oder das alltägliche Schreiben, dann wird diese Kunstform auf lange Sicht beengte Verhältnisse bekommen und das freie Ausführen von ihr wird vielleicht langsam verschwinden.

Nach einer schwierigen Zeit um 2019/2020, in der er von der vielen Arbeit in verschiedenen Bereichen erschöpft war, musste der dänische Künstler sein Leben und seine eigene Kunstpraxis überdenken. Er überlegte, was ihm wirklich gut tat, um seine Kunst fortsetzen zu können, und begann, jeden Tag eine Zeichnung zu schaffen. Er beschloss, die Buchstaben wieder in seine Kunstpraxis einzubeziehen, nachdem er sie lange Zeit unterdrückt hatte, und versteckte seinen Graffiti-Bezug ab da nicht mehr. Es ging nun mehr um die Idee der Buchstaben, ihre Energie, Buchstaben als Ausdrucksmittel. Diese Ideen brodelten schon lange in ihm und wollten freigesetzt werden und kommen in seinen Werken der letzten Jahre zum Vorschein, in denen er seine ersten Kunstpraktiken in seinem Leben kombiniert: Kritzelzeichnen/doodles und Graffiti-Writing. Für diese Kunstpraxis wird er weiterhin mit der Schrift als Ausdrucksform arbeiten, sagt er, aber nicht als geschriebene Worte, sondern als abstrahierte Formen, die während des Malens entstehen. Am Ende geht es um die Essenz und die endgültige Komposition, die ausgewogene Komposition zwischen schwarzen und weißen Flächen und den daraus resultierenden Formen und Linien. Und Reventlov schafft ausgewogene Bilder voller energiegeladener Bewegung, ausdrucksstarker Handlungsspuren, ausgeführt als automatische Schrift/Zeichnung, die die wesentliche individuelle Energie der Hand des Künstlers enthält.



Traces of actions Method

Durch andere Aktivitäten in der Graffiti-Kultur involviert

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit betrieb Reventlov von 2004 bis 2009 zusammen mit Lars Hempler und Jimmi Holstebro den Galerieraum Artboks in Aarhus, in dem er viele verschiedene KünstlerInnen ausstellte, darunter CMPone im Jahr 2008. Seitdem hat Reventlov viele Ausstellungen mit Writern, Post-Graffiti und zeitgenössischen KünstlerInnen für verschiedene Kunsträume und Festivals kuratiert, unter anderem für Tegn:Artspace von 2016 bis 2018. Er ist zudem seit Jahren als Lehrer tätig. Er unterrichtete von 2015 bis 2019 Bildende Kunst an der Volkshochschule in Jyderup, war Gastlehrer an der Aarhus Kunst akademi und arbeitete für die schwedische Schule Urban Kunst(Art) Glokala, und wird sicherlich weiterhin zu dieser weltweiten Bewegung beitragen.

https://www.instagram.com/a.reventlov


Katia Hermann
French-German art historian, curator and writer. After her studies of art history and cultural management in Paris, Katia moved to Berlin in 2001. For twenty years, she has worked as a freelance exhibition-maker/curator, cultural manager, writer and translator. After working for documentary film- and exhibition productions, she curated thematic exhibitions of modern & contemporary art and photography for institutions, project spaces and galleries. She always endeavors to promote artists with contemporary relevant topics, new visual languages, and tries to mediate to a wide public. After her research grant for fine arts with the topic Urban Art Berlin (Berliner Senate Department of Culture and Europe) in 2017, she initiated and coordinated the Urban Art Week in Berlin in 2018 and 2019. The photo exhibition BERLIN: WRITING GRAFFITI started 2019 to tour to Brussels with a publication. Beside her curatorial practice, Katia gives art tours and writes about urban art, contemporary art, and in particular about post-graffiti painters for magazines and blogs.

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