TRANSGRESSIVE – Nonkonforme Zugänge zu Kunst und Stadt
Ausstellung – Symposium – Buchmesse – Gedenkfeier
Eröffnung: Mittwoch, 14. September 2022, 18:00–21:00 Uhr
Ort: Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin (U Gleisdreieck)
Öffnungszeiten: 15.– 25. September 2022, Donnerstag–Sonntag, 12:00–18:00 Uhr.
Künstlerische Grenzgänge und klandestine Erkundungen des Stadtraums, Blicke aus unterirdischen Tunneln und Kanälen, ein Kartenhaus als Baustellenarchiv, gläserne Sicherheitstechnologien, ein bildgewordenes Stück Grenzzaun, improvisierte Unterkünfte in Wohnzimmern, körperliche Aneignungen öffentlichen Raums, textile Architekturen, spekulative Erzählungen des Immobilienmarkts, ethnographische Studien, feingliedrige Raumcollagen und abstrakte Bildräume, Zeugnisse der Stadtlandschaft Berlin.
Aus Anlass der Berlin Art Week 2022 widmet sich die Ausstellung »Transgressive« unterschiedlichsten Positionen zeitgenössischer internationaler Kulturschaffender aus Berlin, die sich durch einen grenzüberschreitenden Zugang zu Kunst und Stadt auszeichnen.
Allen Teilnehmenden ist dabei ein selbstbestimmter und subversiver Umgang mit Stadtraum gemein. Von Graffiti bis Cruising und queeren Räumen innerhalb der Stadt, und von temporären Architekturen bis zu Formen sozialem Aktivismus finden viele der hier gezeigten Arbeiten Ihren Ursprung in oftmals unauthorisierten und teils sogar illegalen urbanen Praktiken.
Die rund 40 teilnehmenden Akteur*innen aus Bildender und Darstellender Kunst, Architektur und Stadtforschung präsentieren im Kühlhaus Berlin über drei Stockwerke hinweg – in so unterschiedlichen Medien wie Malerei, Collage, Skulptur, Installation, Film, Fotografie und Performance – vielfältige Spielarten anti-disiziplinärer Stadtraumerschließung. Sie alle gehen in ihrem kreativen Schaffensprozess enge Verbindungen mit der Stadt ein, und lassen die Stadt dabei als Ausgangspunkt ihrer Werke erscheinen.
Zu den teilnehmenden Künstler*innen zählen unteranderem Akim, Clemens Behr, Ulrike Bernard, Rafaella Braga, Thomas Bratzke, Markus Butkereit, Boris D94, DIAMONDS, Brad Downey, Larissa Fassler, Anna Fiedler, Carolin Genz, Guerilla Architects, Jürgen Große, Marie Grunwald, Vincent Grunwald, Alice Hauck, Anna Herms, Wilhelm Klotzek, Fabian Knecht, Jeewi Lee, Van Bo Le-Mentzel, Mischa Leinkauf, Markus Mai, Kadir „Amigo“ Memiş, Adrian Nabi, Jana Sophia Nolle, Pigenius Cave, Poligonal. Büro für Stadtvermittlung, Katya Quel, Susi Rosenbohm, Thomias Rudin, Sandra Rummler, Christian Schellenberger, Gabi Schillig, Osif Seiksuh, Diana Sirianni, Ronny Sonnenberg, Studio Alibi, Birgit Szepanski, The Wa, Katharina Trudzinski, Aylin Yildirim Tschoepe, Raul Walch, Daniel Weißbach, Laila Wiens, Eric Winkler und Jazoo Yang. Das Architekturbüro Parasite 2.0 zeichnet sich zudem für die räumliche und der Grafiker und Verleger Matthias Hübner für die grafische Gestaltung der Ausstellung verantwortlich.
Dank eines umfangreichen Rahmenprogramms von inspirierenden Vorträgen, spannenden Diskussionen und Performances wird »Transgressive« darüber hinaus zu einem Ort der Teilnahme und Reflexion, der Widersprüche und Spannungsfelder. Hierbei geht es um das Hervorbringen von Wissen über die dynamische Weiterentwicklung von Strategien und Taktiken urbaner Praktiken im zeitgenössischen Kunstdiskurs.
So ermöglicht ein Symposium die inhaltliche Vertiefung und Erweiterung der in der Ausstellung vertretenen Perspektiven und erforscht non-konforme Formate der künstlerischen und wissenschaftlichen Lehre. Eine eintägige Buchmesse erlaubt den teilnehmenden Künstler*innen und Berliner Kleinverlagen ihre Bücher, Kataloge, Editionen, Magazine und Zines vorzustellen und das Publizieren als künstlerische Praxis zu etablieren. Eine Gedenkveranstaltung, die sich dem Vermächtnis verstorbener Berliner Graffiti Sprüher widmet, leitet die Entwicklung eines globalen Archivs mündlich überlieferter Geschichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ein.
Kuratiert wird die – mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds realisierte – Ausstellung von Lukas Feireiss.
Rahmenprogramm
Freitag, 16. September 2022, 17:00–20:00
Symposium: TRANSGRESSIVE APPROACHES IN ART AND ACADEMIA
mit Prof. Lukas Feireiss (Transdisciplinary Artistic Education, Universität der Künste Berlin), Prof. Benjamin Foerster-Baldinius (Cohabitation, Städelschule Frankfurt), Dr. Carolin Genz (Urban Ethnography Lab, Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Gabi Schillig (Raumklasse, Universität der Künste Berlin), Joachim Spurloser & Stefan Wartenberg (Graffitimuseum Berlin), Jerszy Seymour (Dirty Art Department, Sandberg Instituut Amsterdam).
Samstag, 17. September 2022, 12:00–18:00
Buchmesse: WRITER’S CORNER
mit vielen teilnehmenden Künstler*innen und Berliner Verlagen wie Back-jumps, Distanz, Hitzerot, Overkill, Possible Books und Präsentationen von Larissa Fassler, Birgit Szepanski, The Wa und anderen.
Sonntag, 18. September 2022, 16:00–18:00 Uhr
Gedenkfeier: THE ART OF MEMORIAL: TOD UND VERGÄNGLICHKEIT IN DER GRAFFITI KULTUR
organisert von Adrian Nabi mit Kulturelle Erben e.V.mit Beiträgen von Ruhi Baltrak (RB030), Giuseppe Flash Coppola, Kadir Amigo Memiş, Mode 2, Nevzat Akpınar und anderen.
Donnerstag, 22. September 2022, 18:00-20:00 Uhr
Lebendiges Archiv: CITY OF NAMES – VIDEO BENCH (jazzstylecorner)
organisiert von / organized by Thomas Bratzke. Ansicht unbearbeiteter Ausschnitte aus einer umfangreichen Videosammlung über das 2005 durch das Kollektiv jazzstylecorner realisierte künstlerische Bauprojekt City of Names.
Veränderungen im Veranstaltungsprogramm vorbehalten.
Nähere Informationen für alle Veranstaltungen unter https://www.transgressive.group
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