„Works in Process“ Fotografien von Jürgen Große
Vernissage am
Donnerstag, den 1.10.2020 von 18h-22h
Vom 2.10.2020 bis 25.10.2020, Donnerstags bis Sonntags, 15h-19h
Mit dem Titel Works in Process präsentiert die RETRAMP Gallery vom 2. Oktober bis 25.Oktober 2020 zur Gelegenheit des European Month of Photography 2020 vier Fotoserien des Berliner Stadtfotografen Jürgen Große.
Kuratiert von Katia Hermann und Verity Oberg. Grafik von Akin Berlin.
Berlin, im Zentrum Europas gelegen, wächst und verändert sich so schnell wie keine andere europäische Stadt, vor allem seit dem Mauerfall. Ob Neubau oder Sanierungen – Baustellen gehören mittlerweile zur Identität Berlins. Der Berliner Stadtfotograf Jürgen Große dokumentiert u.a. seit über 30 Jahren den städtebaulichen Wandel Berlins anhand von Momentaufnahmen mit seiner analogen Kamera. Große macht keine Architekturfotografie und doch geht es bei seinen Arbeiten auch um Architektur, aber vor allem um deren optischen Veränderungen während der Baumaßnahmen. Zudem beschäftigt sich der Fotograf immer wieder mit anderen zufällig entstandenen Formen und Gebilden im Stadtraum, sowie auch mit „Fundstücken“ von der Straße. Alle seine fotografischen Motive haben ein Eigenleben inne, es sind Gebilde des Zufalls durch Menschenhand, meist ungewollt entstandene Formen, die sich immer wieder verändern und von Große fotografisch in einem bestimmten Zustand und samt einer gewissen Ästhetik zeitlich festgehalten werden.
In seiner Serie der Baufassaden geht es um die Verhüllung von Gebäuden durch Staubnetze, Gaze und Planen am Fassadengerüst und dessen Prozess der Veränderungen, die u.a. durch Bauarbeiten und Wettereinflüsse entstehen. „60 gelbe Schlösser“ thematisiert Fundstücke mit Objekt-Charakter, die Jürgen Große auf der Straße und auf Baustellen findet. In den Adel erhoben, werden diese Gegenstände an
ausgewählte Orte durch ein gelbes Bügelschloss, an Straßenschildern angeschlossen. Eine weitere Serie widmet sich kulturellen Werbeplakaten, die in Berlin wild plakatiert werden, sich im Stundentakt um Säulen und Pfeilern multiplizieren und somit zu skulpturalen Objekten anschwellen, bis diese von der Stadt beseitigt werden.
Vom Spreeufer aus fotografiert Jürgen Große seit einigen Jahren ein Getränkelager und deren Architektur aus Getränkekästen. Die ständig wechselnde Anordnung der gestapelten Kästen ergeben immer wieder neue Farbkompositionen.
Zur Ausstellung erscheint eine Edition der Fassadennachbildung der Schinkelschen Bauakademie. C-Print 30x45cm, Ausschnitt der Original Plane 30x45cm, 45x60cm
Jürgen Große,*1962, Berlin, Stadtfotograf
- Geburts- und Lebensort Berlin haben einen großen Einfluss auf seine Ästhetik
- Seit über 30 Jahren dokumentiert Jürgen ungewöhnliche städtische Szenen
- arbeitet mit analogen Kleinbildkamera, fängt urbane Landschaft und ihren Wandel ein
- Motive sind vor allem Momentaufnahmen, eigenmächtig und zufällig entstandene Gebilde
- Fotografie, die aufhört Dokument zu sein und stattdessen zu einer autonomen künstlerischen Arbeit wird
- Leidenschaft für Graffiti und Urban Art seit den 90er Jahren, eröffnet Urban art info
Galerie 2001, Publikation des Buches „Urban Art Photography“ 2008
urban-art.info
urban-photo.berlin
Text von Katia Hermann.
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