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Martha Cooper: TAKING PICTURES

, by Bart Van Kersavond

Das URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART präsentiert eine sechs Jahrzehnte umfassende Retrospektive des fotografischen Werks Martha Coopers.


MARTHA COOPER: TAKING PICTURES zeichnet mithilfe von Fotografien und persönlichen Gegenständen Coopers Leben nach – angefangen von ihrer ersten Kamera im Jahr 1946 bis hin zu ihrem heutigen Renommee als weltberühmte Fotografin. Die Retrospektive ist die erste Dokumentarausstellung des URBAN NATION Museums und stellt unter Direktor Jan Sauerwald den Jahreshöhepunkt des Museumsprogramms dar.



MARTHA COOPER: TAKING PICTURES zeigt die facettenreiche Sicht der Fotografin auf eine Welt, in der Kreativität an jeder Ecke zu finden ist. Die Ausstellung beginnt mit Bildern aus Subway Art, Martha Coopers richtungsweisendem Buch (zusammen mit Henry Chalfant,1984), das der weltweiten Urban-Art-Bewegung zum Durchbruch verhalf. Ihre Fotografien dokumentieren die damals noch verborgene Subkultur junger Graffiti-Künstler*innen und ihrer illegalen Kunstwerke auf tausenden Zügen in New York City.

Coopers Arbeiten zeichnen sich durch eine authentische Lebendigkeit aus – und haben dabei immer die Bewahrung von Details und Traditionen von kultureller Bedeutung im Blick. Viele ihrer Fotografien sind zu ikonischen Stellvertretern einer Zeit, eines Ortes oder einer Kultur geworden. Die Ausstellung zeigt bisher unveröffentlichte Fotografien, Zeichnungen, Zeitschriften, Artikel, Briefe und Gegenstände – und bietet so einen seltenen Einblick in Coopers Archive. Skizzenhefte, Sticker, Kodak-Filmtaschen und Kinderspielzeug, die Martha Cooper ihr Leben lang eifrig gesammelt hat, werden ebenfalls zu sehen sein. Das Augenmerk gilt zudem ihren ausgiebigen Reisen und ihren Freundschaften mit Künstler*innen aus aller Welt.



Fans werden Bilder aus ihren Büchern Hip Hop Files (mit Akim Walta, 2004), Street Play (2005), We B*Girlz (mit Nika Kramer, 2005), New York State of Mind (2007), Name Tagging (2010) und Tokyo Tattoo 1970 (2011) wiederfinden. Als Höhepunkt der Ausstellung wird die Originalvorlage ihres legendären Buches Subway Art (mit Henry Chalfant, 1984) zu sehen sein. Außerdem werden Kunstwerke aus ihrer persönlichen Sammlung gezeigt, darunter einige Originalgemälde des Graffiti-Urgesteins Dondi. Eine Videoinstallation der Filmemacherin Selina Miles mit dem Titel „The Rushes“ wird zum ersten Mal in der Ausstellung gezeigt. Miles führte Regie bei der Dokumentation Martha: A Picture Story, die 2019 beim Tribeca Film Festival in New York City Premiere feierte. Eine umfangreiche Abteilung mit dem Titel „Martha Remixed“ zeigt die Arbeiten von 35 Künstler*innen, die Coopers Fotografien neu interpretiert haben. Einzigartig an dieser Ausstellung ist die Zusammenarbeit von Martha Cooper und dem litauischen multidisziplinären Künstler Ernest Zacharevic, der im URBAN NATION Museum eine zweistöckige Wandmalerei schaffen wird.

„Dass wir die Gelegenheit bekommen sollen, die erste große Retrospektive der Fotografin Martha Cooper zu zeigen und ihr Werk den Besucher*innen des URBAN NATION Museums vorzustellen, hat uns sofort begeistert. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Coopers fotografischen Werken und der Vorstellung ihrer Arbeitsmethoden. Außerdem werden wir ihre internationalen Kooperationen mit Künstler*innen und Protagonist*innen der Street-Art- und Graffiti-Bewegung zeigen und den Gästen die Gelegenheit geben, tief in den Kosmos von Martha Coopers Werk einzutauchen. Wir freuen uns, eine einzigartige Zusammenstellung von Fotografien und Gegenständen aus ihren persönlichen Sammlungen zeigen können.“ – Jan Sauerwald, Leiter des URBAN NATION Museums.



Martha Coopers Spezialität ist die Dokumentation künstlerischer Prozesse im öffentlichen Raum. Ihre Ausbildung in Kunst und Ethnologie liefert den Hintergrund zum besseren Verständnis kultureller Praktiken und Techniken. Ihre Freundschaften mit Künstler*innen ermöglichten ihr einen engen Kontakt und einen sehr persönlichen Zugang bei der Dokumentation von Materialien, Werkzeugen und Techniken im Detail und in ihrer Entwicklung über mehrere Generationen. Im Sinne einer teilnehmenden Beobachtung sind Coopers symbolträchtige Fotos ein wichtiger Schlüssel zum geschichtlichen Verständnis der Graffiti-Bewegung.

Von Beginn an war es ihre nicht zu bändigende Neugier, die Coopers dokumentarische Praxis vorantrieb. Die Schwarz-Weiß-Fotografien aus ihrem Buch Tokyo Tattoo 1970 (2011) stehen stellvertretend für ihren ersten Vorstoß in eine Underground-Kunstwelt und deren verborgene Praktiken. Street Play wiederumkonzentriert sich auf den kreativen Geist von Stadtkindern, der diese – trotz ihrer trostlosen Umgebung – über sich hinauswachsen lässt. Coopers Fotografien von Breakdancer*innen aus den 1980er-Jahren sind die ersten veröffentlichten Bilder einer damals noch unbekannten Tanzform, die zentrale Bedeutung für die heranwachsende Hip-Hop-Kultur erlangten. Als erste Frau, die bei der New York Post als Fotografin eingestellt wurde, spürte sie unabhängig Themen auf, denen sie neugierig nachging. Ihre mutige und manchmal riskante Suche nach Motiven, hat viele junge Menschen dazu inspiriert, ihre eigenen Möglichkeiten und Wege zu erkunden.



Die Ausstellungskuratoren Steven P. Harrington und Jaime Rojo (New York) sind seit 2015 Kuratoren und Co-Kuratoren für das URBAN NATION Museum (Project M/7 Persons of Interest, 2015; URBAN NATION Eröffnungssaustellung UNique. UNited. UNstoppable., 2017). Außerdem sind sie Redakteure des von ihnen 2008 gegründeten einflussreichen Portals Brooklyn Street Art (BSA), einer angesehenen Dokumentationswebseite der globalen Street-Art-Szene.


„Martha Coopers Stil ist es, sich in den Moment zu vertiefen, einzutauchen und furchtlos zu sein. Seit sechs Jahrzehnten dokumentiert sie, was sie in der Welt vorfindet. Das ist auch die Haltung, die wir beim Kuratieren dieser Ausstellung eingenommen haben – in dem Wissen, dass jeder von ihr eingefangene Moment einmalig und vergänglich ist. Wir möchten, dass sich die Besucher*innen von Marthas einzigartigem Blick für die historische Erhaltung des Alltäglichen begeistern lassen: seien es die Dokumentation rund um verbotenes Graffiti in den 1970er-Jahren, die Aufnahmen tanzender Jugendlicher, deren Bewegungen später als „breaking“ bezeichnet wurden, die Kolorationsprozesse der japanischen Tätowierungskultur oder die raffinierten Spiele, die sich Kinder ausgedacht haben, um sich in New Yorks verlassenen Nachbarschaften zu beschäftigen“, so Harrington und Rojo über MARTHA COOPER: TAKING PICTURES.


MARTHA COOPER: TAKING PICTURES
Livestream Eröffnung

Freitag, 2. Oktober 2020, 20 Uhr

Bart Van Kersavond
Founder URBANPRESENTS.net

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